Wünsch dir was!

Was brauche ich eigentlich?

Wer hätte sie nicht gerne, die berühmten drei Wünsche zur freien Verfügung? Viele haben schon davon geträumt und viele haben sich auch schon überlegt, was man sich dann vernünftigerweise wünschen sollte, was einem zum vollkommenen Glück fehlt.
In der Bibel (1.Könige 3, 2-15) wird von einer Person erzählt, die tatsächlich in eine ähnliche Situation gekommen ist, es handelt sich dabei um den jungen König Salomo.
 
Ein junger König, der Gott liebt und dennoch nicht frei von Fehlern ist, trägt Verantwortung für das von Gott erwählte Volk. Er fühlt sich seiner Aufgabe nicht gewachsen, fühlt sich unerfahren und wurde doch von Gott mit dieser Aufgabe betraut.
In einem Traum spricht Gott zu ihm:
Wünsche dir, was du willst, ich will es dir geben!
Salomo hat natürlich viele Möglichkeiten, wie er diesen Wunsch gestalten könnte: sich ein langes Leben wünschen, Reichtum, Tod der Feinde oder hohes Ansehen bei allen Menschen.
Aber was wünscht sich Salomo:
Schenke mir ein Herz, dass auf deine Weisung hört!
Salomo wünscht sich nicht irgendwas, sein Wunsch gründet in der Analyse seiner Situation. Er sieht seine Unerfahrenheit und er wünscht sich das, was er meint, in dieser Situation am nötigsten zu haben.
Interessant, denn es handelt sich dabei nicht um den Wunsch nach Fähigkeiten, die man mit einer Führungsperson verbindet, wie Durchsetzungsvermögen, Wortgewandtheit, Schlagfertigkeit, Selbstsicherheit, oder anderen. Es handelt sich um einen Wunsch auf ganz persönlicher Ebene: Gott, gib mir ein dir gehorsames, ein auf dich hörendes Herz.
Salomo weiß, dass vor allem anderen seine Beziehung zu Gott stehen muss und er nur dann als König des auserwählten Volkes auch erfolgreich sein kann. Salomo bekam, was er wollte. Und er bekam noch viel mehr dazu, nämlich alles, was er sich hätte wünschen können, sich aber nicht gewünscht hat!
 
Ich, ein junger Mitarbeiter in der Jugendarbeit, voller Eifer für Gott, nicht frei von Fehlern, trage Verantwortung für die Kinder einer Jugendgruppe. Oft fühle ich mich meiner Aufgabe nicht gewachsen, traue mir wenig zu und dennoch wurde ich von Gott mit dieser Aufgabe betraut. Jesus sagt: Bittet, so wird euch gegeben! (Matthäus 7,7) Oder: Um alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr’s empfangen. (Matthäus 21,22)
Ich habe alle Möglichkeiten, meine Bitten zu gestalten, kann mir Reichtum, Gesundheit und ein langes Leben wünschen. Aber was wünsche ich mir tatsächlich, um was will ich Gott bitten?
 
Ich glaube, an dieser Stelle kann ich von Salomo viel lernen! Ich habe viele Wünsche für mein Leben, für die Jugendarbeit, aber entsprechen diese Wünsche dem, was in meiner Situation notwendig ist? Entspricht also das, was ich mir wünsche, dem was ich eigentlich brauche?
Das höchste Gebot heißt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (Matthäus 22,37ff) Und so heißt es nicht umsonst, denn es ist die Grundlage gelingenden Lebens, wie auch gelingender Mitarbeiterschaft. Einst für Salomo, heute für mich.
Ich weiß, dass ich in meinem Leben und in der Jugendarbeit ohne Gott nur wenig erfolgreich sein kann. Wichtiger noch als jede sorgfältige Planung meines Lebens oder einer Jugendstunde, ist also meine ganz persönliche Beziehung zu Gott, und nur, wenn diese in Ordnung ist, kann der Rest auch gelingen.
Und warum sollte Gott an mir nicht gleich handeln wie an Salomo und mir letztendlich viel mehr geben, als der Wunsch nach einem gehorsamen Herzen zu versprechen scheint?
Wenn meine Beziehung zu Gott im Vordergrund steht, dann wird Gott in meinem Leben das Steuer übernehmen und dann kann ich noch so unerfahren sein und mich mancher Situation nicht gewachsen fühlen, aber Gott hat die Sache fest im Griff.
 
Ich will an meiner Beziehung zu Gott arbeiten, wie sieht es bei dir aus?  

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Dieser Artikel wurde urspünglich am 30.09.2003 erstmals auf www.andima.de veröffentlicht.

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