Unvermeidbare Neuausrichtung

Die Unvermeidbarkeit unmittelbarer Neuausrichtung

„Er aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste eure Herzen und stärke euch in allem guten Werk und Wort.“ (2. Thessalonicher 2,16-17)

Die frohe Botschaft vom Reich Gottes ist nun die gute Hoffnung durch Gnade, wir haben einen ewigen Trost. Wie bereits erwähnt, birgt die Macht des Evangeliums durch den unmittelbaren inneren Umzug für den Gläubigen jedoch nicht nur die äußerst befreiende Relativierung der Umstände der Gegenwart, sondern eben auch enormes Veränderungspotenzial hinsichtlich dieser Umstände. Ganz selbstverständlich hatte Glaube für Paulus auch sehr viel mit gutem Werk und Wort zu tun, wozu Gott den Glaubenden stärkt. Der Empfang des Heiligen Geistes im Glauben, die Inbesitznahme des Erbes, beinhaltet, „dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit“ (Epheser 1,14) und „in einem neuen Leben wandeln“ (Römer 6,4). Innerlich erneuert und von der Knechtschaft des Vergänglichen befreit, im ewigen Reich Jesu unter seiner Herrschaft lebend, kann es für den Glaubenden logischerweise nur um das Bestreben einer Neuausrichtung auch in der gegenwärtigen Welt gehen.

„Wir sind doch der Sünde gestorben. Wie können wir noch in ihr leben? […] So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam. Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“ (Römer 6,2.12-13)

„Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ (Römer 12,2)

Wie sollte sich also der Glaubende in der gegenwärtigen und vergänglichen Welt zum Knecht derselben machen wollen, sich ihren Mächten und Zielen unterwerfen, wenn er doch weiß, dass danach etwas unvergleichlich Besseres kommt, in dem er innerlich sogar bereits lebt? Wenn ich doch schon Kind eines Königs bin, dem nichts mehr am Herzen liegt, als mit mir zusammen zu sein, kann ich doch eigentlich gar nichts anderes wollen, als diesem König nachzufolgen, zu dienen, nach seinem Willen zu fragen, und zwar in jeglicher Hinsicht schon jetzt in der Gegenwart.

Aus: „Himmlische Heimat – Vom Potenzial eines verdrängten Geschenks“ (S. 74-75), Andreas Mast. Siehe Buchprojekte

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Kraft für die Gegenwart

„Das Evangelium ist deshalb bereits heute Grund zur Freude, weil es durch seine Kraft, die am inwendigen Menschen zur Entfaltung kommt, durch das Verinnerlichen des ewigen Königs, den gegenwärtigen Lebenshunger unmittelbar vollständig und dauerhaft zu stillen vermag. Jedoch nicht durch vergängliches Futter, sondern durch bleibendes:

„Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Johannes 14,27)

Das Evangelium vom Reich Gottes birgt, obwohl es Zukunftsperspektive ist, unfassbare Kraft für die Gegenwart und zwar eben weil es eine so großartige Zukunftsperspektive ist. Weil ich hoffen kann, dass auf mich eine neue, herrliche Welt wartet, die der gegenwärtigen nicht mehr gedenken lassen wird, kann ich heute befreit und getrost leben, selbst wenn es die Umstände erschweren oder vielleicht auch gar nicht zulassen wollen. Und weil ich mich damit quasi innerlich bereits von dieser Welt verabschiede und das neue Leben beginne, kann ich auf diese Weise sogar umgekehrt als Nebeneffekt einen Hauch vom Reich Gottes in diese Welt bringen und sie dadurch verändern.

„Denn Gott, der da sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass die Erleuchtung entstünde zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“ (2. Korinther 4,6)

Jesus sprach:

„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ (Johannes 10,10-11)

Jesus ließ sein Leben, um uns Leben zu schenken. Jedoch verbergen sich Erfüllung und volle Genüge dieses Lebens in der gegenwärtigen Welt nicht in der Veränderung von Umständen, sondern in der Veränderung der Ausrichtung und Perspektive.“

Aus: „Himmlische Heimat – Vom Potenzial eines verdrängten Geschenks“ (S. 65-66), Andreas Mast. Siehe Buchprojekte

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Vollständige Sättigung

„Als Jesus dem Gelähmten die Sünden vergab, kann er doch eigentlich nichts anderes im Sinn gehabt haben als eben das Geschenk himmlischer Zukunft und gegenwärtiger Freiheit. Anders als die Heilung des vergänglichen Leibes von einer konkreten Krankheit, bringt die Versöhnung mit Gott zum einen ewiges Leben und damit zum anderen bereits in der vergänglichen Welt innere Freiheit von allem, was diese Welt zu bieten hat:

„In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33)

Das ist es, was Jesus seinen Jüngern mit auf deren Weg gab.

„Auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Und an jenem Tage [des Wiedersehens] werdet ihr mich nichts fragen.“ (Johannes 16,22-23)

[…] Im Blick auf das Evangelium vom Reich Gottes kann ich nur sprachlos vor Jesus stehen, sprachlos vor Freude. Das Evangelium ist schon heute Grund zur Freude und zwar weil es eben verheißt, dass es beim Heute nicht bleibt und Gott Besseres für uns bereithält.

„Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. […] Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.“ (Johannes 6,35.51)

Im Evangelium vom Reich Gottes verbirgt sich Sättigung, die den Lebenshunger dauerhaft zu stillen vermag. In der Erwartung himmlischer Herrlichkeit, die diese Welt völlig in den Schatten stellen wird, ist es nicht mehr nötig, vergänglichen Leckerbissen nachzujagen. Es tut nicht mehr Not, sich an den Dingen dieser Welt sattzusehen, wenn man angesichts der zukünftigen Welt bereits gesättigt ist.“

Aus: „Himmlische Heimat – Vom Potenzial eines verdrängten Geschenks“ (S. 63-64), Andreas Mast. Siehe Buchprojekte

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